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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 129

1836 - Eisleben : Reichardt
1s. Mitteleu ropa. Anhalt. 129 Stammort der Herrnhuter oder der erneuerten evangelischen Brüdergemeinde. —- Zittau, eine der wichtigsten Handelsstädte des Königreichs und der Hauptsitz des Sächsischen Linncngewerbes, liegt südöstlich von Bautzen, an einem Nebenflüsse der Neiße und an der Böhmischen Gränze. 21. Anhalt. Dieses^ 8x. Qmeilen große Land besteht aus zwei getrennten Stücken, wovon das größere östliche ganz vom Preußischen, das kleinere westliche vom Preußischen und Braunschweigischen Gebiete umgeben wird. Jenes ist eben und äußerst fruchtbar, dieses wird vom Harz- gebirge durchzogen, und ist daher meistens gebirgig. Der Hauptfluß ist die Elbe, welche hier die Mulde aufnimmt. Auch die Saale, die auf Preußischem Gebiete sich mit der Elbe vereinigt, durchfließt eine Strecke dieses Land, das zu den fruchtbarsten und wohl angebautesten Deutschen Ländern gehört, und viel Ge, treibe, Obst, etwas Wein, treffliche Rindvieh- und Schafzucht, beträchtliche Waldungen und von Metallen Silber, Eisen und Blei hat. Die Industrie ist nicht bedeutend. Die Einwohner, deren Zahl 138,000 be, trägt, sind größtentheils Protestanten. Das Land ge- hört 3 Herzogen. 3) im Antheile des Herzogs von Anhalt-Dessau; Dessau, wohlgebaute Haupt- und Residenzstadt, nördlich von Leipzig, an der Mulde, die nördlich davon in die Elbe gehr, hat ein Residenzschloß und 11,000 Einwohner. — Wörlitz, kleine Stadt, östlich von Dessau, Stunde südlich von der Elbe, mit einem Lustschlosse und einem berühmten Englischen Garten. —> Zerbst, größte Stadt Anhalts, nordwestlich von Dessau, liegt an einem kleinen Nebenflüsse der Elbe. b) im Antheile de s Herzogs von Anhalt-Bern- burg; Bernburg, Hauptstadt, westlich von Dessau, an dev Saale, hat ein Schloß und 6000 Einwohner. — Ballenftad t, kleine Residenzstadt, am nördlichen Fuße des Harzes, und süd- westlich von Bernburg, mit einem Schlosse. In der Nähe ist das Eisenhüttenwerk unterm Mägdesprung und das Alexis bad, ein Mineralbad. c) im Antheile des Herzogs von Anhalt-Kö- then; Köthen, Haupt-und Residenzstadt, südöstlich von Bern- burg, einem kleinen Nebenflüsse der Saale, hat zwei Schlösset und 60/)0 Einwohner« 9

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 150

1836 - Eisleben : Reichardt
150 Provinz Sachsen. die 460 Q.meilen und \\ Millionen Einwohner, größ- tentheils Evangelische, enthält. 1) der Regierungsbezirk Magdeburg, welcher den nördlichen Theil begreift. Magdeburg, Hauptstadt der Pro- vinz und eine der stärksten Festungen des Preußischen Staates, südwestlich von Brandenburg, an der Elbe, mit einer sehenswür- digcn Domkirche, vielen Fabriken und einem wichtigen Handel, hat mit der starken Besatzung 53,000 Einwohner. — Schöne- beck, Stadt, südöstlich von Magdeburg, an der Elbe, hat das wichtigste Salzwcrk im ganzen Staate. — Garby, Stadt, östlich von Schönebeck, an der Elbe, die in dieser Gegend die Saale aufnimmt. — Kalbe, Stadt, südlich von Schöne- beck, am linken Ufer der Saale. — Aschersleben, Stadt, westlich von Bernburg, mit Fabriken. — Quedlinburg, gc- werbsame Stadt, westlich von Aschcrsleben, am nördlichen Fuße des Harzes und an der Bode, hat eine große Runkelrüben- Zuckerfabrik und über 12,000 Einwohner. Südwestlich von die- ser Stadt ist im Harze, an der Bode, die bekgnnte Roß trap- pe, die wildeste Felsenparthix des Harzes. — Wernigerode, Stadt, nordwestlich von Quedlinburg, am nördlichen Fuße des Harzes, und an der Holzemme, mit dem hochgelegenen Residenz- schlosse des Grafen von Stolberg - Wernigerode. — Halber- stadt, Stadt, nordöstlich von Wernigerode, an der Holzemme, hat eine merkwürdige Domkirche und 17,000 Einwohner. — Nwu - Haldensleben, Stadt, nordwestlich von Magdeburg, an der Ohre. — Gardelegen, Stadt, nördlich von Neu- Haldensleben, liegt an der Milde. — Salz wedel, ge- werbsame Stadt, nordwestlich von Gardclegen, an der schiffbaren Zeetze. — Stendal, gewerbsame Stadt, nordöstlich von Gar- delegen, an der Uchte, bar Lqbaksbau. Tangermünde, gc- wcrbsame Stadt, südöstlich von Stendgl, am Eipflusse der Tan- ger in die Elbe, treibt Schifffahrt. — Burg, nordöstlich von Magdeburg, an der Ihle, einem Nebenflüsse dcx Elbe, hat be- deutende Tuchfabriken und 13,000 Einwohner. 2) der Regierungsbezirk Merseburg, welcher den südöstlichen Theil umfaßt. Merseburg, Hauptstadt, westlich von Leipzig, an der Saale, hat eine sehenswüldige Domkirche mit einer der größten Orgeln, und über 8000 Einwohner. —• Lützen, kleine Stadt, südöstlich von Merseburg, wo ein einfaches Denk- mal die Stelle bezeichnet, auf welcher 1632 in einer Schlacht der berühmte König von Schweden, Gustav Adolph blieb.— Lauch- stadt, kleine Stadt, nordwestlich von Merseburg, bekannt durch ihr Mincralbad. — Weißenfels, Stadt, südlich von Merse- burg , am rechten Ufer der Saale. — Zeitz, Stadt, südöstlich von Weißenfels, an der weißen Elster, hat ansehnliche Fabriken und 10,000 Einwohner. — Naumburg, gewerbsame Stadt, südwestlich von Weißenfels, am rechten Ufer der Saale, welche in dieser Gegend die Unstrut aufnimmt, halt Messen und hat ansehnlichen Handel und fast 11,000 Einwohner. Westlich von Naumburg und in der Nähe liegen an der Saale Schulpfor- ta oder Pforta, vormaliges Kloster und jetzt eine berühmte

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 173

1836 - Eisleben : Reichardt
173 Preußen nebst Posen. Inf er, welche von da an den schiffbarm Pregel machen. — Tilsit, gut gebaute gewerbsame Stadt, nördlich von Inster- burg, an der Memel, ist durch den Frieden bekannt, der hier 1807 zwischen Frankreich auf der einen und Preußen und Ruß- land auf der andern-.Seite geschlossen wurde, und hat über 1t,000 Einwohner. Westlich von dieser Stadt fangt die äußerst fruchtbare Tilsiter Niederung an. 1») in Wcstpreußcn: aa) im Regierungsbezirke Danzig, welcher den nördlichen Theil dieser Provinz begreift: Danzig, Hauptstadt und starke Festung, südwestlich von Pillau, an dem westlichen Arme der Weichsel, 1 Meile von der Ostsee, mit vie- len Fabriken, 5000 Hausern und 61,000 Einwohnern, welche einen wichtigen Seehandcl treiben- Am Ausflusse dieses Armes der Weichsel liegt Neul^Hrwasser, Flecken und Hafen der Stadt, zu dessen Vertheidigung die Festung Mündel oder Weichselmünde dienet. — Oliva, berühmtes, jetzt aufge- hobenes Keofter und Flecken, nordwestlich von Danzig, mit einer schönen Kirche. — Elbing, Stadt, in einer sehr fruchtbaren Gegend, südöstlich von "Danzig, an der schiffbaren Elbing, wel- che durch einen Kanal mit der Nogat verbunden ist, liegt unweit des frischen Haffs, treibt ansehnlichen Seehandcl, und hat 20,000 Ein- wohner. — Ma.ri.xlb urg, Stadt, südwestlich von Elbing, in einer fl sehr fruchtbaren Gegend, an der Nogat/ mit dem sehenswerthen groß- (**-**• js. ßen Schlosse der vormaligen Hochmeister des Deutschen Ordens. C? bb) im Regierungsbezirke Marienwerder, welcher den südlichen Theil von Westvreußen begreift: Marienwerder, wohlgebaute Hauptstadt, südlich von Marienburg, Vi Meile von der Weichsel, treibt starken Obstbau, und hat 5000 Einwohne»___ Grau^enz, Stadt und starke Festung, südwestlich von Marien- werde», liegt am rechten Ufer der Weichsel. — Kulm, Stadt, südwestlich von Graudenz, liegt unweit der Weichsel. — Thorn^ gewerbsame Stadt und Festung, südöstlich von Kulm, an der Weichsel, mit bedeutendem Handel, ist der Geburtsort des be- rühmten Astronomen Kopernikus, und hat 12,000 Einwohner. /Jf73rd: c) in der Provinz Posen und zwar aa) im Regierungs- bezirke Posen, welcher den südwestlichen Theil der Provinz be- greift: Posen, befestigte Hauptstadt der Provinz, südwestlich von Lhorn, an der Warthe, hat viele ansehnliche Gebäude, mehrere Fabriken, einen beträchtlichen Handel und 33,000 Einwohner.— Meseritz, Fabrikstadt, nördlich von Züllichau, unweit der Bran- denburgischen Gränze, an der Obra, einem Nebenflüsse der Warthe.— Fraustadt, gewerbsame Stadt, nordöstlich von Glogau, unweit der Schlesischen Gränze, mit Fabriken. — Lissa, eine der vor- züglichsten Fabrikstädte Posens, nordöstlich von Fraustadt, unweit der Schlesischen Gränze, treibt einen lebhaften Handel. — Ra - wicz (spr Rawitsch), gut gebaute und gewerbsame Stadt, nord- östlich von Lissa, liegt unweit der Schlesischen Gränze, und treibt einen lebhaften Handel. — Krotoszyn (sp. Krotoschin), gc- wcrbsame Stadt, südöstlich von Rawicz, liegt unweit der Schle- sischen Gränze. — Kempen, gewerbsame Stadt, südöstlich von Krotoszyn, und nahe an der Schlesischen Gränze. U.

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 127

1836 - Eisleben : Reichardt
il. Mitteleuropa. Königreich Sachsen 127 ner Naturschönhcltsn und fehenswürdigen Felsenpartieen von vielen Reisenden besucht wird, und das höhere Erzgebirge, dessen höchster Berg Fichtelb erg heißt, sich erheben. Der Hauptfluß ist die aus Böhmen kom- mende Elbe, von deren Nebenflüssen die Mulde hieher gehört. Auch die zum Flußgebiete der Elster gehörigen weiße und schwarze Elster und Spree, welche, jo wie die Mulde, hier entspringen, und die Neiße, ein Nebenfluß der Oder, verdienen gemerkt zu werden. Die Mulde entsteht aus der Vereinigung zweier Flüsse, der Freiberger und Zwickauer Mulde. Das bis auf die Gebirgsstriche fruchtbare und über- haupt trefflich angebaute Land erzeugt die gewöhnlichen Deutschen Produkte, worunter schönes Rindvieh, die veredeltsten Schafe, nicht hinreichendes Getreide, Flachs und verschiedene Handelsgewächse, Obst, sogar Kasta- nien und etwas Wein, Küchengewächse aller Art, treff- liche Waldungen und viele wichtige Mineralien, als: *- Silber, Blei, Zinn, Eisen, Kobalt, Arsenik, Stein- kohlen, Schwefel, Vitriol, berühmte Quadersteine, vor- treffliche Porzellanerde, Edelsteine, Mineralquellen. Kein Land in Deutschland liefert so viel Silber als Sachsen, aber an Salz fehlt es gänzlich. Die Einwohner, deren Zahl sich auf 1,600,000 beläuft, bekennen sich fast sämmtlich zur lutherischen Kirche (doch ist der Landesherr katholisch), sind, mit Ausnahme einer nicht beträchtlichen Zahl von Wenden, lauter Deutsche, und zeichnen sich durch eine hochgestie- gene Landeskultur, einsichtsvollen Bergbau, so wie durch eine äußerst bedeutende Industrie aus, welche sich fast auf alle Gegenstände der Fabrikation erstreckt und sich nicht bloß auf die Städte beschränkt, sondern auch in vielen Gegenden sich über das platte Land verbreitet hat. Daher ist auch der Handel wichtig. In Hinsicht der Künste und Wissenschaften gehören die Sachsen gleichfalls zu den gebildetsten Deutschen. Der jetzige König heißt Friedrich August.i7 Dresden, Haupt- und Residenzstadt, eine der schönsten und merkwürdigsten, Städte Deutschlands, nordwestlich von Prag, in einer reizenden Gegend, zu beiden Seiten der Elbe, über die eine berühmte steinerne Brücke führt, hat mannigfaltige Fabriken, 3000 Häuser, 63,000 Einwohner und viele sehenswürdige Ge

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 128

1836 - Eisleben : Reichardt
128 H. Mitteleuropa. K Snigreich Sachsen. bände, worunter das königliche Schloß mit dem grünen Gewölbe, der trefflichen Gcmäldegallerie und vielen andern Sammlungen, der Zwinger und das Augusteum (sonst Japanischer Pallast genannt), gleichfalls mit schätzbaren Kunst - und wissenschaftlichen Samm- lungen, die katholische Hofkirche und die Frauenkirche, beides herrliche Gebäude, sich vorzüglich auszeichnen. — Pillnitz, kö- nigliches Lustschloß, südöstlich von Dresden, am rechten Ufer der Elve. — Pirna, Stadt, südöstlich von Dresden, am linken Elbufer, in deren Gegend berühmte Quadcrsteinbrüche sind. — Königstein, eine durch ihre Lage auf einem 1100 Fuß hohen und steilen Sandsteinfelsen merkwürdige Festung, südöstlich von Pirna, am linken Ufer der Elbe, und nicht weit von der Böh« mischen Gränze.— Meißen, Stadt, nordwestlich von Dresden, am linken Elbufer, in einer reizenden Gegend, mit einer merk- würdigen Domkirchc, einer Fürstenschule und einer berühmten Porzellanfabrik. — Grimma, gewerbsame Stadt, nordwestlich von Meißen, am linken Ufer der Mulde, hat gleichfalls eine Fürstcnschule. — Leipzig, nach Dresden die größte Stadt des Landes und eine der wichtigsten Handelsstädte Deutschlands, nord- westlich von Grimma, in einer fruchtbaren, von der Pleiße und Elster bewässerten Ebene, mit einer berühmten Universität, vielen Jikpüv Sabrifen und stark besuchten Messen, hat -44/000 Einwohner. ~ V Leipzig ist zugleich der Mittelpunkt des ganzen Deutschen Buch- handels. In der Gegend dieser Stadt siel 1813 die größte Schlacht der neuesten Zeiten vor, welche Deutschland von der Französischen Herrschaft befreite. — Wald heim, Stadt, südwestlich von Meißen, an der Zschopau, mit einem großen Zuchthausc. — Mitweyda, eine der besten Fabrikstädte, südlich von Waldheim, an der Zschopau. — Waldenburg und Glauchau, zwei Fabrikstädte, südlich von Leipzig, wovon die erstere am linken und die letztere am rechten Ufer der Zwickauer Mulde liegt, ge- hören zu den ansehnlichen Besitzungen der Fürsten und Grafen von Schöndurg. — Zwickau, Fabrik- und Handelsstadt, südlich von Altenburg, in einer reizenden Gegend, an der Mulde. —- Plau^n, wichtige Fabrikstadt, südlich von Greiz, an der Elster.— Oelsnitz, Stadt, südlich von Plauen, an der Elster, bekannt wegen der Perlcnsischerei. — Neukirchen, kleine Stadt, süd- östlich von Plauen, merkwürdig wegen der bedeutenden Verfertigung musikalischer Instrumente.— Schneeberq, schön gebaute Berg- und Fabrikstadt, südöstlich von Glauchau, unter deren Fabrikaten die Spitzen und Schmo.e oben an stehen. — Annaberg, wichtige Berg- und Fa ciksta. , südöstlich von Zwickau, unweit der Böhmischen Gränze, wo die Band- und Spitzenfabrikation am bedeutendsten ist. — Chemnitz, erste Fabrikstadt des Kö- nigreichs, nordöstlich von Zwickau, verfertigt vorzüglich Baum- wollenwaaren, und treibt auch einen bedeutenden Handel. — Fxeiberg, vorzüglichste Bergstadt, südwestlich von Dresden,^an der Freiberger Mulde, hat eine Bergakademie, ansehnliche Fa- briken und wichtigen Silberbcrgbau. — Bautzen, wohlgeoaute Fabrikstadt, nordöstlich von Dresden, in der Nähe der Spree.— Herrn Hut, Dorf, südöstlich von Bautzen, ist dev Haupt- und Stamm-

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 141

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. 141 Peene die beträchtlichsten stnd, empfängt die Ostsee den »Hauptstuß dieser Länder, die Oder, welche mit ihrem 100 Meilen langen schiffbaren Laufe ganz hieher gehört, dieselben von Südost gegen Nordwest durchfließt, hier vorzüglich auf der linken Seite die Schlesische Nei- ße, den Bober und die Lausitzer Neiße und auf der rechten Seite die Bartsch und die Warthe, den größten Nebenfluß derselben, welche vornehmlich durch die Netze verstärkt wird, empfängt, und vor ihrem Ausflusse in die Ostsee sich zu einem See, dem Damm- scher See und weiter gegen Norden zu dem großen Binnensee, das Stettiner Haff erweitert, welches sich in das große und kleine Haff theilt, und durch 3 Ausflüsse, die Divenow, Swine und Peene mit der Ostsee in Verbindung steht. Der zweite Haupt- fluß ist die Elbe, welche aus dem Königreiche Sach- sen hieher gelangt, gleichfalls in einer nordwestlichen Richtung dieselben durchläuft und deren Hauptnebenflüsse hier auf der linken Seite die Mulde und die Saale mit der Unstrut, der weißen Elster und der Do« de und auf der rechten Seile die schwarze Elster und die Havel (der Hauptnebenfiuß) mit der Spree sind. Nachdem die Elbe das Preußische Gebiet verlas- sen hat, geht sie in das Königreich Hannover. — Auch der westliche Theil dieser Länder hat 2 Hauplflüsse, näm- lich die Weser, welche zum Theil nur die Gränzen berührt und hernach in das Hannöverische Gebiet tritt und den Rhein, welcher nach seiner Aufnahme der Nahe in das Preußische gelangt, dasselbe gleichfalls in einer nordwestlichen Richtung durchfließt, daselbst die schönsten Gegenden Preußens bildet, auf der rechten Seite die Lahn, Ruhr und Lippe und auf der lin- ken Seite die Mosel (den Hauptnebenfiuß des Rheins im Preußischen) mit der Saar empfängt, und zuletzt in die Niederlande geht. Noch sind auch die Ems, zwischen der Weser und dem Rhein und die Roer, ein Nebenfluß der Maas, zu bemerken. Es giebt mehrere schiffbare Kanäle, als den Friedrich-Wilhelm- oder Müllroser Kanal zur Verbindung der Spree mit der Oder, den Finowkanal zur Verbindung der Ha- vel mit der Oder, den Pl au eschen Kanal zur Ver- bindung der Havel mit der Elbe und den Münster-

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 143

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Prov. Brandenburg. 143 Einsicht, sondern unterhalten auch eine äußerst blühende Industrie fast in allen Arien von Fabriken, so daß eini- ge Gegenden in dieser Hinsicht von keinen andern Deut- schen Ländern übertroffen werden. Auch ist der Handel sehr lebhaft und wichtig. In wissenschaftlicher Bildung stehen die Einwohner unter allen Deutschen oben an, und in keinem Lande geschieht von Seiten der Negier rung so viel für Beförderung der Künste und Wissen- schaften und für die Volksbildung, als in diesem. Regent ist ein König, jetzt Friedrich Wil- helm 111., welcher außerhalb Deutschland auch noch andere Länder besitzt, nämlich das eigentliche Königreich Preußen, nebst dem Großherzogthum Posen, und ein kleines Fürstenthum in der Schweiz, das Neufchatel oder Neuenburg heißt. Diese Deutschen Länder des Preu- ßischen Staates werden gegenwärtig in 6 folgende Pro- vinzen eingetheilt. a) Die Provinz Brandenburg. Sie hat gegen Norden Mecklenburg und Pommern, gegen Osten Westpreußen, Posen und Schlesien: geqen Süden Schlesien, Sachsen und Anhalt und gegen We- sten Sachsen und Hannover zu Gränzen, besteht aus Ebenen, mit einem meistens sandigen Boden, und wird vorzüglich von der Oder durchflossen, welche hier den Bober, die Lausitzer Neiße und die Wavthe mit der Netze empfängt. Die Elbe berührt nur einen kleinen nordwestlichen Theil derselben und nimmt hier die Havel auf. Die in Mecklenburg entsprungene Havel erhält hier die Spree, welche ihren Ursprung im Königreiche Sachsen hat. Auch die schwarze El- ster, ein Nebenfluß der Elbe, durchfließt den südlichsten Theil der Provinz. Landseen giebt es in großer Zahl, als die Templiner Seen, den Nupprnrr See. Die Provinz enthält über 730 Qmeilen und 1,600,000 fast sämmtlich evangelische Einwohner, und wird in folgende 2 Regierungsbezirke eingetheilt: 1) der Regierungsbezirk Potsdam, welcher den west- lichen Theil begreift. Berlin, Haupt - und erste Residenzstadt des Königs und Ane -drr schönsten Städte in Europa, nordöstlich von Leipzig, in einer sandigen Ebene, zu beiden Seiten der schiff- baren Spree, besteht aus 5 Städten und eben so vielen Borstäd-

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 145

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mi teleuropa. Provinz Pommern. 146 Festung, nördlich von Frankfurt, an bet Oder, welche hier die schiffbare Warthe aufnimmt. — Königsberg, Stadt, sü öst- lich von Schwedt, an einem kleinen Nebenflüsse der Oder, nüt einer sehenswürdigcn Kirche. — Landsberg, gewcrbsame Stadt, nordöstlich von Küstrin, an der Warthe, treibt ansehnlichen Han- del. — Züllichau, gewcrbsame Sradt, südöstlich von Frankfurt, hat bedeutende Tuchfabriken. — Krossen, gewerbsame Stadt, westlich von Züllichau, an der Oder, welche hier den Bober auf- nimmt. — Guben, gewerbsame Stadt, südwestlich von Krossen, an der Neiße, treibt Schifffahrt und Weinbau. — So rau, gc- wcrbsamc Stadt, südlich von Krossen und an der Schlesischen Gränze. — Kottbus, Stadt, südwestlich von Guben, mit an- sehnlichen Tuchfabriken und lebhaftem Handel, b) Die Provinz Pommern. Sie liegt längs der Ostsee, und gränzt gegen Nob- den an dieselbe; gegen Osten an Westpreußen, gegen Süden an Brandenburg und gegen Westen an Mecklen- burg, ist gleichfalls eben und hat nur auf der dazu ger hörigen Insel Rügen mehrere Bergketten. Der Boden ist größtenteils sandig; doch giebt es auch sehr frucht- bare Striche. Die Flüsse dieser Provinz gehen in dre Ostsee, darunter die Oder mir der Jhna, die Peene, die Rega und Persante die wichtigsten sind. Hier ist das große Stettiner Haff, in welches sich die Uecker und die Oder ergießen; und welches durch die 3 Ausflüsse, Di veno w, Swine und Peene mit der Ostsee in Verbindung steht. Unter den vielen Landseen sind der Neuwarpsche, der Dammsche See, die Madüe; der Drazigersee rc. die bedeutendsten. Längs der Küste trifft man mehrere Binnenseen, die, so wie das Stettiner Haff, mit der Ostsee Verbindung haben, worunter die Binnensee tief in die Nordwestküste eim dringt. Diese Provinz enthält 667 O.meilen mit 900,000 Einwohnern, fast lauter Evangelischen, und wird in 3 Regierungsbezirke eingetheilt. 1) der Regierungsbezirk Stettin, welcher den mitt- lern Theil begreift. Stettin, Hauptstadt der Provinz und Fe- stung, südlich vom Stettiner Haff, nordöstlich von Schwedt, an der Oder, mit einem königlichen Schlosse, vielen Fabriken, wich- tigem Scehandcl und 32,000 Einwohnern. — P a s e w a l k, Stadt, westlich von Stettin und nördlich von Prenzlau, an der schiff- baren Uech'er, treibt Handel. — 2snflenn, gewerbsame Stadt, nordwestlich von Stettin, an der schiffbaren Peene, treibt See- handel. — Demmin, gewerbsame Stadt, westlich von Anklam und an der Mecklenburgischen Gränze, an der Peene, welche hie? 10

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 147

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. 147 Westen an Böhmen, das Königreich Sachsen und die Provinz Sachsen. Der Theil auf der rechten Oderseite ist eine bloße Ebene, und der auf der linken Oderseite gelegene Theil ist gleichfalls größtentheils eben; nur die mit dem königlich Sächsischen und Oesterreichischen Ge- biete gränzenden Gegenden bestehen aus einem Gebirgs- lande, gebildet von den Sudeten, dem Hauptgebirge des Preußischen Staates, welches aber nur zum Theil Preußisch ist, und sich in das Lausitzer, Isee-Rie- sengebirge mit der fast 5000 Fuß hohen Niesen« oder Schneekoppe, das Glatzer und Mährisch- Schlesische Gebirge theilt. Diese Gebirgsgegenden Schlesiens zeichnen sich durch ihre reizenden Thäler, durch die starke Bevölkerung und durch ihre lebhafte Industrie vor allen übrigen Gegenden des östlichen Thet, les der Preußisch-Deutschen Länder aus. Der Haupt- fluß ist die Oder, welche die Provinz in ihrer ganzen Länge von Südost gegen Nordwest durchfließt, und dar- in vorzüglich die Oppa, Ktodnitz, Malapane, Schlesische Neiße, Kützbach und Bartsch mit sich vereinigt. Auch zwei andere Nebenflüsse der Oder, der Bober und die Lausitzer Neiße, nebst der Spree und schwarzen Elster, welche zum Flußgebiete der Elbe gehören, bewässern Schlesien. Die Elbe selbst ent- springt auf dem Riesengebirge, an der Schlesisch - Vöh. mischen Gränze; und die hier noch kleine Weichsel be- rührt die südlichste Gränze Schlesiens. Es enthält 742 Omeilen und über 24 Millionen Einwohner, theils Evangelische, theils Katholiken, und zerfällt in folgen- de 3 Regierungsbezirke. 1) der Regierungsbezirk Ärcslau, welcher den mittlern Theil begreift. Breslau, Hauptstadt von Schlesien und eine der größten Städte des Preußischen Staates, östlich von Dresden, am Einflüsse der Ohlau in die Oder, in einer schönen Ebene, hat eine schenswerthe Domkirche, viele ansehnliche Gebäude, eine Universität, mannigfaltige Fabriken, starken Han- del und 92,000 Einwohner, worunter viele Juden. — Oels, gut gebaute Stadt, nordöstlich von Breslau, mit einem Schlosse.— Brieg, gewcrbsame Stadt, südöstlich von Oels, am linken Ufer der Oder, hat 11,000 Einwohner.—Schweidnitz, gcwcrb- same Stadt und Festung, westlich von Brieg, in einer reizenden Gegend, an der Weistritz, einem Gebirgsflusse. —■ Oestlich von Schneidnitz liegt der in Schlesien sehr bekannte Zobtenberg.— Waldenburg, kleine, aber schön gebaute Stadt, südwestlich 10 *

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 148

1836 - Eisleben : Reichardt
148 Provinz Schlesien. von Schweidnitz, treibt einen bedeutenden Leinwandhandel. — Reichenbach, gewerbsame Stadt, südöstlich von Schweidnitz. — Langenbielau, in der Nahe von Rcichcnbach, südlich davon, ist das größte Dorf im Preußischen Staate, hat fast eine Meile in der Lange. — Frankenstein, gewerbsame Stadt, südöstlich von Reichenbach. — Silbcrberg, Bergstadt, südlich von Reichenbach, mit einer dabei gelegenen berühmten Bergsestung.— Glatz, Stadt und wichtige Festung, südwestlich von Frankenstein, in der Nähe des Glatzer Gebirges, liegt an der Schlesischen Neiße und ist gcwerbsam. — Lan deck, kleine Stadt, südöstlich von Glatz, von hohen Bergen des Glatzer Gebirges umgeben, hat berühmte warme Bäder. 2) der Regierunsbezirk Oppeln, welcher den süd- lichen Theil Schlesiens (Oberschlesiens) begreift. Oppeln, Hauptstadt, südöstlich von Brieg, am rechten Ufer der Oder, hat 6500 Einwohner. — Malapane, wichtiges königliches Eisen- hüttenwerk, östlich von Oppeln, an der Malapane. — Tarno - Witz, Stadt, südöstlich von Oppeln, an der Polnischen Gränze, mit bedeutendem Bergbau in der Umgegend. — Gleiwitz, Stadt, südwestlich von Tarnowitz, an der Kloditz, hat in der Nähe eine berühmte königliche Eisengießerei. — Ratibor, ge- werbsame Stadt, südwestlich von Gleiwitz, am linken Ufer der hier schiffbar werdenden Oder, hat ein Schloß. — Leobschütz, gewerbsame Stadt, nordwestlich von Ratibor, liegt unweit der Oesterreichischen Gränze. — Ko sel, kleine Stadt und Festung, nordöstlich von Leobschütz, am linken Ufer der Oder, mit welcher gegenüber sich die Klodnitz vereinigt. — Neustadt, regelmäßig ge- baute und gewerbsame Stadt, westlich von Kosel, liegt unweit der Oesterreichischcn Gränze. — Neiße, größte Stadt des Re- gierungsbezirks, östlich von Glatz, ist gewerbsam und eine starke Festung. 3) der Regierungsbezirk Liegnitz, welcher den nörd- lichsten Theil der Provinz umfaßt. Liegnitz, Hauptstadt, nord- westlich von Breslau, an dem Einflüsse des Schwarzwassers in die Katzbach, hat eine Ritterakademie, einen starken Gemüsebau, verschiedene Fabriken und 11,000 Einwohner. — Goldbe rg, ge- werbsame Stadt, südwestlich von Liegnitz, an der Katzbach, wo vorzüglich viel Tuch gemacht wird.— Zauer, gewerbsame Stadt, östlich von Goldberg, am Fuße des Ricsengebirges — Lands Hut, schön gebaute Stadt, südlich von Zauer und in der Nähe des Riesengebirges, liegt am Bober, und treibt starken Lcinwandhan- del. — Schmiedeberg, gewerbsame Stadt, westlich von Lands- hut, am Fuße des Riesengebirges, mit Leinwandhandcl. — Warmbrunn, Marktflecken, nordwestlich von Schmiedeberg, am Fuße des Riesengebirges, mit einem Schlosse und bekannten warmen Mineralbädern. — Herschberg, schön gebaute Stadt und die wichtigste Handelsstadt des Riesengebirges, nördlich von Warmbrunn, in einem reizenden Thale, am Bober, treibt starken Leinwandhandel. — Löwenberg, gewerbsame Stadt, westlich von Goldberg, am Bober.— Lauban, gewerbsame Stadt, west- lich von Löwenberg, am Queis. — Görlitz, wohl gebaute Stadt,
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